Sie befinden sich aktuell in den Offenes Tagebuch von Partono Sudarbo [WeBlogbuch] Blog-Archiven für den folgenden Tag 18.9.2010.
18.9.2010 von tono.
Der Wochenrückblick wird von mir immer samstags verfasst, weil ich dann genug Zeit und Ruhe habe. Sonntags bekomme ich regelmäßig Besuch und in der Woche ist zuviel los, um mal einen Nachmittag ungestört schreiben zu können.
Das Beste, was ich in der letzten Woche im Fernsehen gesehen habe, (jetzt, wo „Californication“ nicht mehr läuft), war „Die Bucht“, eine schockierende Dokumentation (als DVD und Blu Ray erhältlich), die man nicht glauben mag. Ähnlich wie die hohlen Bewohner der Färöer Inseln, die Jahr für Jahr Grindwale aus Tradition(!) abschlachten, verfahren Japaner jedes Jahr von September bis März in einer abgesperrten, unzugänglichen Bucht bei Taiji mit großen Tümmlern (=Delfinen).Infos hier: http://www.atlanticblue.de
Als Ausgleich habe ich mich köstlich über die Kultserie „Mein Name ist Earl“ (RTL, samstag nachts) amüsiert. Liebenswerte, skurrile Protagonisten ohne den platten, sonst üblichen Sitcom-Humor.
Das Beste, was ich gehört habe, war der Hawaiianer Israel Kamakawiwo’ole mit seinem Coversong „Somewhere over the Rainbow“ aus 1997, der irgendwie immer wiederkommt - aktuell am 3.09.2010 als CD und Download, davor als Filmmusik zu „Rendezvous mit Joe Black“ und „50 erste Dates“. Zu Recht, wie ich finde. Selbst ohne die Geschichte des verstorbenen „sanften Riesen“ zu kennen, hat mich die eingängige Stimme in Kombination mit seiner Ukulele sehr berührt.
Hier die Musik, der Mensch, seine Familie sowie hawaiianische Impressionen: http://www.myvideo.de/watch/7712274
Der Vollständigkeit halber noch das Beste, was ich in der vergangenen Woche gelesen habe: für jeden Tag zusätzliche Betriebsdauer erwirtschaftet ein deutsches Atomkraftwerk 1.000.000 Euro!
Bei dem Thema stellt sich mir eine Frage: wieso streichen die Stromkonzerne die immensen Gewinne ein, aber die Steuerzahler müssen die Zeche für die Entsorgung zahlen?
Dann war da noch der Besuch meiner aufgeregten Tochter, die ihre ersten Tage an einer weiterführenden Schule hinter sich gebracht hatte.
Und natürlich Manuel, der weniger redet und eher handelt, womit - Abrakadabra - mein lärmender Sprachcomputer geheilt und wieder friedlich ist. Einfaches kann so einfach sein
Umso höher zu bewerten, weil er eigentlich keine Zeit hat und sich um sein Geschäft kümmern muss: Junge Mode für Sie und Ihn www.merlinstore.eu
Was gab’s sonst noch Schönes und Gutes (oder Erwähnenswertes) in der Woche?
Meine Krankenkasse, die AOK, scheint am Ende ihrer Zahlungswilligkeit angelangt zu sein. Es wird z.Zt. über meinen Umzug im Oktober nachgedacht. Die Ursachen liegen mit ziemlicher Sicherheit darin begründet, dass ich einerseits altersmäßig nicht in ein Hospiz passe - erst recht nicht in ein Altenheim - andererseits die Verweildauer eines typischen Hospizgastes (ca. 6-8 Wochen) mittlerweile deutlich überschreite, und die tägliche Intensivpflege in einem Hospiz ist wohl ziemlich teuer. Bis heute existierte nichts zwischen Altenheim und Hospiz, jetzt gibt es zumindest schon die Erkenntnis, dass da eine Lücke im System klafft, die Absicht, das zu ändern, und ein Konzept für „die junge Pflege“.
Die Denkspiele haben einen gewichtigen und grundsätzlichen Architekturfehler, beruhen sie doch auf einem Konzept und nicht auf erprobten und bewährten Erfahrungen. Wer das Konzept einer „jungen Pflege“ studiert, stellt schnell fest, dass Vieles seinen Ursprung in der Altenpflege hat oder zumindest dort entlehnt worden ist. Für alle, denen das Konzept nicht vorliegt: es ist eine leicht erweiterte Leistungsbeschreibung für ein Altenpflegeheim mit so jugendlichen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten wie „Emotionales Erwachen“, Morgenrunde, Bewegungsübungen, Gartengestaltung, Blumenpflege, Bildnerisches Gestalten, oder - besonders beliebt bei ALS-Kranken - Spazierengehen. Es bleibt auch nach eingehehendem und gründlichem Studium wenig „jung“, und bietet speziell aus der Sicht eines ALS-Kranken auch leider nichts wirklich Besonderes oder Attraktives!
Man braucht nicht erst das Beispiel des Sicherheitskonzepts der Duisburger Loveparade zu bemühen, um zu veranschaulichen, dass Konzepte reine Theorie sind. Hier werden die Zusammenhänge und Ursprünge deutlich, schaut man sich Verfasser und Ort der „jungen Pflege“ an: ein Altenheim in Bielefeld…
Geht es nur mir so, dass ich finde, dass junge und alte Pflege unter einem Dach, mit demselben Personal, sich ziemlich frontal gegenüberstehen und das Konzept besser zur Erweiterung eines Hospiz passt? Die meisten der Leistungen, die im Konzept beschrieben werden, sind für einen Hospizbetrieb längst (all-)täglicher Standard. Bei aller Kritik muss man der Verfasserin jedoch zugestehen, eine Versorgungslücke erkannt und sich Gedanken um die Beseitigung gemacht zu haben. Der erste Schritt ist somit gemacht und ich bin gespannt auf die noch folgenden…
Geschrieben in Allgemeines | 3 Kommentare »