Archive für Dezember 2010

Weiße Weihnachten

Was ich an Weihnachten besonders liebe, abgesehen vom Schenken und Beschenkt werden, sind die Stunden, bevor der Besuch kommt oder man selbst los muss. Weiter zählen zu meinen Top Ten: das Abnagen knusprig gebratener Großgeflügelknochen, der Geruch von Gebratenem in der ganzen Wohnung, das Mitsingen von Weihnachtsliedern (bevorzugt „Let it snow“) im Radio und nicht zuletzt der Moment, wenn die Bescherung inkl. des Pflichtprogramms unwiderruflich erledigt und vorüber ist. In früheren Tagen war es dann an der Zeit, loszuziehen und zu feiern. Später für Ein-, Zwei- oder Mehrsamkeit. Auch schön…

Heute lehne ich mich entspannt zurück und schaue mir den Trubel im Fernsehen und „live“ an, relaxed und ohne jeglichen Zeitdruck oder Stress - es hat unbestritten Vorteile, zu 100% handlungsunfähig und behindert zu sein. Nicht viele oder gewichtige, aber wer (verzweifelt genug) sucht, der findet sogar hierin Positives. Ich nicht. Auf Anhieb fallen mir Millionen positiv besetzter Tätigkeiten ein, die ich gerne tun würde und nicht kann, mithin also Millionen von Nachteilen. Deswegen bin ich beileibe noch kein Pessimist - aber ein leeres Glas ist und bleibt leer - egal, wierum man es dreht. Trotzdem freue ich mich auf das Fest.

Deshalb wünsche ich allen frohe Weihnachten, große, gut gebräunte Tiere und alles Gute über die christlichen Feiertage.

Alle Jahre wieder

Entgegen landläufiger Vorurteile haben auch Männer Gefühle und werden irgendwann vom „Weihnachtsvirus“ erwischt. Es ist nämlich kein Zeichen von schlechter Vorbereitung, wenn Männer an Heiligabend abgehetzt durch die Stadt rennen. Vielmehr ist es ein Ausdruck der Stärke. Stärke, dem Virus widerstanden zu haben bis zuletzt und dem Weihnachtsfest somit dieselbe nachrangige Bedeutung zugewiesen zu haben wie einem Hochzeitstag, dem Geburtstag der Ehefrau oder einem spontan durchgeführten Grillabend. Den plant man(n) schließlich auch nicht Wochen vorher. Das kann doch jeder! Mann fährt, still lächelnd, entspannt zur nächstgelegenen Tanke. Spontaneität ist Trumpf und Improvisation schlägt Perfektion - also: bitte hübsch locker bleiben - auch wenn zehnmal Weihnachten ist. 2011 gibt’s garantiert noch eins…

Wer „Let it snow“ nicht mehr hören kann, aber nicht auf entspannte Musik unterm Baum und an der Essenstafel verzichten will, sollte mal rückwärts schauen.
Mein Tipp: Rod Stewart (ja, ich meine tatsächlich ‘den’ Rod; Brite, Hits in den 80ern und 90ern, Whiskystimme, steht auf hochgewachsene Blondinen) singt „The Great American Songbook“. Sehr hochwertig produzierte, über Jahre hinweg realisierte CD Reihe mit vielen Gaststars, und einfach nur cool und relaxed. Absolut stressfrei und perfekt für den Hintergrund und zum Dinner;

mehr Infos gibt’s z.B. hier.http://www.sonymusic.de/Rod-Stewart/Fly-Me-To-The-Moonthe-Great-American-Songbook-Volume-V/P/2444264

Einen kurzen Vorgriff auf die zwangsläufig zu erwartenden Jahresrückblicke: ich mag Lena immer noch nicht (wenn ich sie sehe und höre, kriege ich Pickel), und finde, dass „das Wort des Jahres 2010“ „Wutbürger“ den Gipfel der Dummheit und der Einfallslosigkeit darstellt. Oder kennt jemand ein noch blöderes und weniger gebrauchtes Wort als das?! Meine Vorschläge wären „Vulkanasche“, „verfüllen“ oder „Hartz 5“…

Obwohl Tief „Petra“ sich verkrümelt hat, hoffe ich, dass niemand zur Zeit weit reisen möchte/will/muss - und wünsche gute Fahrt zur Tanke… ;-)

Schneewehen, Vorweihnachtsstress und ein Geburtstag

Nicht nur meteorologisch haben wir seit Anfang Dezember Winter. Auch so wechseln sich die Tiefdruckgebiete in munterer Reihenfolge mit arktischen Kaltluftströmungen ab und bescheren uns reichlich Schnee, Regen und Glatteis. Auf der Straße und anderen Verkehrswegen mies bis extrem suboptimal, auf den Weihnachtsmärkten eher ein stimmungsvolles Ausstattungsdetail. Vor allem, wenn man seinen Glühwein kartonweise - und nur „mit Schuss“ - trinkt. Hilft gegen Kälte, Keime und einen klaren Kopf. Eben der legale, rezeptfreie und absolut gesellschaftsfähige Stimmungsaufheller schlechthin. Hilft leider nicht gegen Schneewehen, Flug- und Zugausfälle, volle Parkhäuser, überfüllte Kaufhäuser, vereiste Straßen, und die Panikattacken bei der Geschenkauswahl.

Hier hilft nur ein tiefes „ooooooohmm“ mit einem ganz langen „o“ - um sich dann, sobald man seine Mitte wiedergefunden hat, wieder dem Vorweihnachtsstress zu stellen. Es sei denn, man gehört zu denjenigen, die schon im August die Geschenke für ihre Lieben hamstern - oder zu den Totalverweigeren.

Bei der Gelegenheit beichte ich mal was: mein friedlichstes Weihnachten habe ich nach einer Notlüge verbracht; ich erzählte meinen Kollegen, Bekannten, Freunden und meiner Familie unisono, ich wäre über die Feiertage im Urlaub zum Skilaufen. Es war das friedvollste und stillste Weihnachten aller Zeiten. Wirklich abzuhauen wäre weitaus anstrengender gewesen … ;-)

In diesem Sinn: lasst Euch nicht stressen und bleibt locker.

Und @Gerrit: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Feier schön und mach einen Bogen um Glühwein - was ich vorhin nämlich vergaß zu erwähnen: gibt einen dicken Kopf!

CSI: Bethel

Das Kürzel „CSI“ steht für „Crime Scene Investigation“ und bedeutet soviel wie „Tatort Ermittlung oder -Spurensuche“. Zur Zeit sind amerikanische Krimiserien mit diesem Kürzel scheinbar ‘en vogue’. Kaum eine neue Serie kommt ohne ins Fernsehen. Und man munkelt, dass SAT1 „CSI: Wanne-Eickel“ soweit fertig hat, dass es Weihnachten gesendet werden kann…

Ich bin mal gespannt darauf, welche Branche als nächstes fernsehtechnisch verwertet (oder muss es „verwurstet“ heißen?) wird. Wir hatten bisher schon Anwälte, Richter, Polizisten und Kriminalermittler jeglicher Couleur, Urlauber, Hartz IV Familien, Jugendbanden, Aus- und Einwanderer, Erzieher, und Tierpfleger. Vielleicht kommt bald eine Serie auf RTL II über Alten- und Krankenpfleger. Als Arbeitstitel wäre so Manches denkbar; mein Vorschlag: „CSI: Bethel - Die unglaubliche Welt des Gesundheitswesens“. Drehbücher für ein paar Folgen hätte ich schon fertig. Meine Lieblingsfolge ist die, in der sich ein ausgebrochener, leicht verwirrter Patient mit seinem Elektrorollstuhl eine heiße Verfolgungsjagd mit seinen Pflegern im Krankenwagen liefert, weil sie bei seiner Pflege gegen die Genfer Konventionen verstoßen haben. Oder so ähnlich…

Mir geht’s immer noch den Umständen entsprechend (gut), meine Beine verabschieden sich kontinuierlich und das koordinierte Schlucken fällt mir zusehenst schwerer.

Mein kleiner Kommunikationshelfer „mytobii P10“ hat sich heute früh auch schon wieder mal verabschiedet. Mit dem bekannten Fehler, den ich beim ersten Auftreten an den Lieferanten gemeldet hatte - und der bis heute nicht behoben ist, obwohl er immer wieder sporadisch auftritt! Bis jetzt 8 mal. Legt man die bisher gezeigte Reparaturgeschwindigkeit zugrunde und rechnet grob nach, kommt man darauf, dass von 24 Monaten das System 8 Monate nicht zur Verfügung stünde! Für die RTL II Zuschauer: das ist ein Drittel der Zeit. Gut, dass ich eine eigene Datensicherung erstellt habe, vom Hersteller und Händler gibt es immer noch keine Abhilfe mittels einer fehlerbereinigten oder verbesserten Version.

Händler: TFB, Technik für Behinderte, www.tfb-team.de

Hersteller: mytobii, www.mytobii.com

Ein Lichtblick will ich aber nicht unterschlagen: hier halten sich alle an die Genfer Konventionen … ;-)

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