Archive für 15.1.2011

acta est fabula

für alle Nichtlateiner = „das Geschehene ist eine Fabel“, sinngemäß: „vorbei ist vorbei“ (hab ich aus einem Asterix Comic - Lesen bildet wohl doch, oder?).

Leider trifft das nicht für Fernsehserien zu, die am Ende sind! Hier wird gnaden- und kommentarlos wieder alles auf Anfang gestellt und einfach mit Folge 1 begonnen. Ich weiß nicht, wie oft ich jetzt die ersten Folgen von „Two and a half men“ gesehen habe. Obschon ich die ersten Folgen viel lustiger finde als die letzten, wird es langsam etwas dröge. Bei manchen Folgen kann ich sogar die Dialoge minutenlang mitsprechen. Wenn schon Wiederholungen, wie wär’s dann mit ganz, gaaanz frühen Serien wie „Bezaubernde Jeannie“, „Cheers“ oder „Immer wenn er Pillen nahm“? Haben diese Serien nun Charme oder bin ich jetzt endgültig vergreist? Apropos Charme: der bestbezahlte Seriendarsteller der Welt (1,8 Mio. US-Dollar pro Folge „Two and a half men“) Charlie Sheen, hat in einem Interview auf die Frage nach seiner Vorliebe für käufliche Liebe gesagt „Ich bezahle Prostituierte nicht dafür, dass sie (her)kommen, sondern dafür, dass sie (wieder) gehen“. Nicht wirklich charmant, aber was zum Nachdenken in jedem Fall.

Ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, dessen Hauptbeschäftigung Fernsehen ist. Und ich rede jetzt nicht von den zahllosen gehirnblonden Intelligenzabstinenzlern, zu deren Hauptlebensinhalt der Fernsehmarathon freiwillig geworden ist. Es gibt viele durch Krankheit an die Wohnung gefesselte, die, wenn nicht Mitleid, dann doch zumindest ein besseres Unterhaltungs-, Bildungs- und Kulturprogramm verdienen. Hiermit meine ich ausdrücklich auch die öffentlich-rechtlichen Sender!

Da wir hier trotz Satellitenempfang lediglich zwischen 12 Stationen wählen können, habe ich die öffentlich-rechtlichen Sender auch öfter als früher angestellt - und war erstaunt, wie weit sich die bezahlten doch den Gebührenfreien, privaten Sendern in punkto Qualität angenähert haben. Von der Erfüllung eines „Bildungsauftrags“ ist man dort mittlerweile so weit entfernt wie wir von einer erfolgreichen Marslandung! Wenn das Surfen im Internet mich angestrengt hat oder auch nichts mehr hergibt, betreibe ich „Augenpflege“ und höre Musik. Wie amerikanische Forscher unlängst herausfanden (!?!), werden beim Musikhören ähnliche Gefühle und Hormone freigesetzt wie beim Sex. Da frühere Studien dem Verzehr von Schokolade eine ähnliche Wirkung zuschrieben, werde ich das Wochenende Musik hören und Schokolade essen … ;-)

Nächste Woche werde ich berichten, wie’s gefühlsmäßig war - und wieviel ich zugenommen habe…

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